Wir gratulieren Roland von Känel zu seinem Stellenantritt am Universitätsspital Zürich (Klinik für Konsiliarpsychiatrie und Psychosomatik).
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Roland von Känel
Roland von Känel wird neuer Direktor der Klinik für Konsiliarpsychiatrie und Psychosomatik
Der Spitalrat des UniversitätsSpitals Zürich hat in seiner Sitzung vom 5. Juli 2017 Prof. Dr. med. Roland von Känel zum Direktor der Klinik für Konsiliarpsychiatrie und Psychosomatik ernannt. Roland von Känel folgt auf Prof. Dr. med. Ulrich Schnyder, der altershalber in den Ruhestand tritt.
Prof. Dr. Roland von Känel studierte Humanmedizin an der Universität Bern, an der er 1992 zum Doktor der Medizin promoviert wurde. 1999 erlangte er den Facharzttitel. Von 1999 bis 2001 weilte er als «Postdoctoral Fellow» und «Postgraduate Researcher» an der University of California San Diego (USA). 2001 bis 2002 arbeitete er als Oberarzt in der Psychiatrischen Poliklinik des UniversitätsSpitals Zürich, und von 2001 bis 2003 an der Zürcher Höhenklinik Davos. Parallel dazu hatte er die Co-Leitung des verhaltensmedizinischen Labors am Institut für Verhaltenswissenschaft der ETH Zürich inne. 2004 wurde Roland von Känel von der Universität Bern zum ausserordentlichen Professor für Somato-Psychosoziale Medizin ernannt und Chefarzt für den Kompetenzbereich Psychosomatische Medizin am Inselspital Bern. 2012 erfolgte seine Ernennung zum ordentlichen Professor für Psychosomatische und Psychosoziale Medizin. Seit 2014 ist Prof. Dr. von Känel Chefarzt am Departement Psychosomatische Medizin der Klinik Barmelweid und Titularprofessor der Medizinischen Fakultät der Universität Bern. 2016 wurde er zum Extraordinary Professor an der Faculty of Health Sciences der North-West University in Potchefstroom, Südafrika, ernannt.
Die Forschungstätigkeit Roland von Känels ist breit angelegt und interdisziplinär, mit einem Schwerpunkt auf der Erforschung psychosozialer und neurobiologischer Ursachen psychischer Erkrankungen als komorbide Erkrankungen somatischer Störungen wie entzündliche Darmerkrankungen, psychosomatische Komorbidität bei Herzinfarkten und anderen vaskulären Erkrankungen.
Zusätzlich zur Wahl durch den Spitalrat ans USZ wurde Roland von Känel am 3. Juli 2017 vom Universitätsrat der Universität Zürich zum ordentlichen Professor für Konsiliar-/Liaisonpsychiatrie und Psychosomatik an der Medizinischen Fakultät ernannt. Er tritt sein neues Amt am 1. Februar 2018 an.
Zum Amtsantritt Roland von Känels wird die Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie des UniversitätsSpitals Zürich umbenannt in Klinik für Konsiliarpsychiatrie und Psychosomatik. Die Umbennnung erfolgt vorbehältlich der Zustimmung durch den Spitalrat des USZ.
Der Spitalrat und die Spitaldirektion danken dem bisherigen Direktor der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie Prof. Dr. Ulrich Schnyder für seine wertvollen Leistungen und wünschen Prof. Dr. Roland von Känel viel Erfolg.
Der Berufsverband VSAO vertritt als eigenständiger Verein die beruflichen, standespolitischen und wirtschaftlichen Interessen der angestellten Ärztinnen und Ärzte, insbesondere der Assistenz- und Oberärztinnen und -ärzte, in der Schweiz. In enger Zusammenarbeit mit der swimsa unterstützt der VSAO auch die Anliegen der Medizinstudierenden. Letztere können von einer kostenlosen Mitgliedschaft beim Verband und damit von allen Dienstleistungen profitieren. Die Gliederung in den Zentralverband und 16 selbstständige, regionale Sektionen fördert die Nähe zum Mitglied und zielt auf die unmittelbare Wahrung von dessen Interessen vor Ort.
Wie stark sind Ärztinnen und Ärzte in der Schweiz von Burnout betroffen? Eine Studie, entwickelt vom führenden Stress- und Burnout-Forscher Roland von Känel, will das herausfinden. Nehmen Sie jetzt daran teil.
Seit rund anderthalb Jahren ist Roland von Känel Chefarzt Psychosomatische Medizin auf der Barmelweid und gleichzeitig Titularprofessor an der Universität Bern sowie CTO von Burnout Protector. Nun wird ihm eine besondere Ehre zuteil: Er wurde zum ausserordentlichen Professor (Extraordinary Professor) an der Faculty of Health Sciences an der North-West University, Potchefstroom Campus, South Africa, ernannt. Als Extraordinarius wird er von der Klink Barmelweid aus die langjährige und erfolgreiche akademische Zusammenarbeit mit dem Hypertension in Africa Research Team (HART) an der North-West University weiterführen und seine Expertise in lokale Forschungsprojekte einbringen. Die geplanten Forschungsaktivitäten untersuchen schwergewichtig den Beitrag von psychosozialen Faktoren wie chronischem Stress und Depression für die starke Zunahme von hohem Blutdruck und Schlaganfällen in der urbanisierten afrikanischen Bevölkerung.
Prof. Dr. med. Roland von Känel
Chefarzt Psychosomatische Medizin, Psychiatrie
und Psychotherapie, Klinik Barmelweid
Von Silvana Schreier, Aargauer Zeitung, 14.8.2015
Ich bin gestresst. Wegen der Arbeit. Um ehrlich zu sein: Wegen genau diesem Artikel. Während ich diesen Artikel schreibe, messe ich mit dem sogenannten «Stress-Checker» vom niederländischen Unternehmen Respilex meine Pulsfrequenz. Diese kleine Maschine lässt sich an den Computer anschliessen, der mir dann die erschreckenden Ergebnisse mitteilt: Ich befinde mich in einer Stresssituation. Das weiss ich bereits.
Der «Stress-Checker» sagt mir auch, wie schlimm es um mich steht: «Ihr vorläufiger Relax-Index beträgt Stress/Müdigkeit/Krankheit.» Was kompliziert klingt, ist eine schlechte Nachricht: Ich bin gestresst. Deshalb gönne ich mir jetzt eine Reihe meiner Lieblingsschokolade. Okay, es sind drei Reihen. Normalerweise tu ich das nicht, versprochen. Ich beisse lieber in einen frischen Apfel. Doch ich brauche eine Belohnung, deshalb entscheide ich mich für den ungesunden Snack. Mit meinem Stress-Problem bin ich nicht alleine. Viele Dinge stressen uns im Alltag: der Stau am Morgen, die viel zu kurze Mittagspause, eine Auseinandersetzung mit dem Chef. Da ist es doch verständlich, dass wir abends lieber einen süssen Muffin anstelle der Karotte essen.
Warum gestresste Menschen eben solche Entscheidungen treffen, hat Silvia Maier vom Labor zur Erforschung Sozialer und Neuronaler Systeme der Universität Zürich untersucht. Sie untersuchte am Beispiel Essen, wie wir uns in Stresssituationen unter Kontrolle haben: Die Probanden wurden im Labor akut gestresst, dann wurden sie vor die Entscheidung zwischen zwei Speisen gestellt. «Je mehr sie sich gestresst fühlten, desto weniger stellten sie ihren Wunsch, etwas Leckeres zu essen, zugunsten der Gesundheit zurück», erklärt Maier.
Für den Alltag könnte diese Erkenntnis Folgendes bedeuten: «Wir sollten uns bewusst machen, dass Stress uns dazu bringen kann, kurzfristige Lösungen als attraktiver anzusehen», sagt die Hauptautorin der kürzlich erschienenen Studie. Doch wie soll man der Versuchung nach Schokolade widerstehen? Maier: «Wenn man weiss, dass man nach einem stressigen Tag häufig seine Schokoladenvorräte plündert, könnte die Lösung darin bestehen, den Vorrat nicht mehr aufzufüllen.» So würde man der Versuchung gar keine Chance geben.
Job wird psychische Belastung
Meinem Stress-Problem hilft dieser Tipp leider nur wenig. Die Hälfte der Schokolade, die auf meinem Schreibtisch lag, habe ich ja bereits verputzt. Ausserdem ist der Artikel nicht mal annähernd fertig. Und die Uhr tickt.
Dass 24,8 Prozent der Erwerbstätigen in der Schweiz an ihrem Arbeitsplatz übermässig gestresst sind, hat auch die Stiftung Gesundheitsförderung Schweiz erkannt. Ab 2014 führt sie nun jährlich die Studie «Job-Stress-Index» durch. Damit soll die Entwicklung der Stressbelastung aufgezeigt werden. Die Arbeit kann zur psychischen Belastung werden. In den «Job-Stress-Index» wird auch die Wirtschaft einbezogen: Stress verursacht bei den Betrieben jährlich Ausgaben von fünf Milliarden Franken, wie die Stiftung Anfang 2015 mitteilte. Demnach sollte es im Interesse der Unternehmen sein, dass der Stress reduziert wird. Gestresste Mitarbeitende sind weniger produktiv und leistungsfähig. Zudem melden sie sich vermehrt krank.
Arbeiter gefährden sich selbst
Die steigenden Zielvorgaben in den Unternehmen fördern ein selbstgefährdendes Verhalten der Arbeitnehmer. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie des Gesundheitsmonitors der Bertelsmann Stiftung. In Deutschland erscheine jeder Achte krank bei der Arbeit. Ausserdem würden vermehrt leistungssteigernde Substanzen wie Nikotin oder Medikamente konsumiert werden. Grund dafür sind die stetig wachsenden Anforderungen, denen die Arbeitnehmer nicht gerecht werden können. Sie fühlen sich ausgebrannt und sind überarbeitet. Nicht selten endet übermässiger Stress in einem Burnout, einem umfassenden Erschöpfungszustand.
Die hohe Zielvorgabe verdanke ich hauptsächlich mir selbst. Also bin ich auch selbst für meinen jetzigen Stresszustand verantwortlich. Helfen tut diese Erkenntnis aber nur bedingt, denn steckt man einmal in der Stress-Spirale drin, dreht diese unermüdlich weiter.
Um ein Burnout frühzeitig erkennen zu können, hat die Klinik Barmelweid den Online-Test «Burnout-Risiko-Test» entwickelt. Anonym und kostenlos kann er einem innert weniger Minuten eine Diagnose stellen. «Mit diesem Test kann man herausfinden, wo die individuellen Belastungen liegen, um dann gezielt intervenieren zu können», erklärt Roland von Känel, Chefarzt für Psychosomatik an der Klinik Barmelweid. Der Test stellt mehrere Fragen zu Stimmung, Schlafqualität und Stress. Das sofortige Resultat gibt eine Empfehlung ab: «Gefährdete Personen sollen sich primär an ihren Hausarzt wenden», sagt der Stressforscher von Känel.
Rolf Hess vom Schweizerischen Ausbildungsinstitut für Burnout-Prävention und Lebensberatung steht dem Test skeptisch gegenüber: «Eine Person, die wirklich im Stressrad gefangen ist, ist nicht fähig, ihren tatsächlichen Zustand richtig abzuschätzen.» Ausserdem seien solche Tests meist «sehr oberflächlich und meist wenig aussagekräftig». Gefährdeten Personen rät er, sich bei Freunden oder beim Hausarzt Hilfe zu holen.
Den Burnout-Test hab ich vorsorglich mal gemacht. Mit dem Resultat: Ich bin nicht gefährdet. Zumindest noch nicht. Damit es gar nicht erst so weit kommt, habe ich nun auch noch den Rest meiner Lieblingsschokolade verspeist. Und der Artikel ist fertig.
Roland von Känel, Workshop Iron Academy Zürich, Erschöpfung, Burnout, Depression oder Eisenmangel? 30. April 2015
Roland von Känel, Burnout bei Patienten und Ärzten, Sommerakademie für Psychosoziale Medizin Kandersteg, 3. September 2014
Roland von Känel, Burnout - ein Risikofaktor für KHK, Dreiländerkongress für kardiologische Rehabilitation: «Herz und Seele» München, 11. Oktober 2014
Das Burnout-Syndrom ist unklar definiert. Relativ übereinstimmend lässt es sich auf einen Symptomkomplex mit dem Kardinalsymptom Erschöpfung als Reaktion auf eine lange andauernde emotionale und interpersonelle Belastung am Arbeitsplatz beziehen. Die Prävalenz für Burnout ist bei schweizerischen Grundversorgern bemerkenswert hoch. Trotz der begrifflichen Unschärfe ist Burnout eine ernstzunehmende Stresskrankheit mit weitreichenden medizinischen und ökonomischen Konsequenzen. Der therapeutische Zugang ist multimodal und orientiert sich an den Empfehlungen zum psychosomatischen Management von funktionellen somatischen Syndromen ergänzt durch Interventionen bezogen auf die Arbeitssituation. Die Rezidivprophylaxe mit frühzeitiger Erkennung von Warnzeichen ist ein ständiger Prozess. Der online Burnout-Risiko-Test BRIX bietet dazu eine hervorragende Möglichkeit.
Schlüsselwörter: Burnout, Burn-out, Burnout-Spirale, Psychosomatik, Stress am Arbeitsplatz
Herzinfarkt – Herz und Seele gemeinsam heilen
Nach einem Herzinfarkt konzentriert sich alles auf die körperliche Heilung. Psychischen Aspekten wird kaum Beachtung geschenkt, dabei erhöht seelischer Druck das Risiko für einen neuerlichen Infarkt. Herz und Seele gehören untrennbar zusammen – die uralte Erkenntnis setzt sich in der Herzmedizin erst langsam durch.
Krankes Herz und Psyche, Hepatitis-Medikament, Tibetische Medizin - Puls vom 09.02.2015
Eine halbe Tafel dunkle Schokolade vor einem öffentlichen Auftritt senkt den Stresspegel des Körpers - Vermuteter Grund: Kakao-Flavonoide hemmen Stresshormone
Herz-Kreislauf-Erkrankungen sind die häufigste Todesursache in den Industrieländern. Kurzer, heftiger Stress kann einen akuten Herzinfarkt auslösen. Aus der Forschung weiß man, dass der Konsum schwarzer Schokolade vor Herzerkrankungen schützt aufgrund bestimmter Kakaobestandteile, der sogenannten Kakao-Flavonoide.
Warum das so ist, ist erst teilweise erforscht. Nun hat eine Forschungsgruppe unter der Leitung von Petra H. Wirtz vom Institut für Psychologie der Universität Bern [und der Mitwirkung von Roland v. Känel (Klinik Barmelweid, Institut für Psychologie der Universität Bern und Burnout Protector GmbH) ] erstmals beim Menschen eine entsprechende Untersuchung durchgeführt. Die Studie wurde soeben in der renommierten kardiologischen Fachzeitschrift Journal of the American College of Cardiology (JACC) publiziert.
Getürkte Schokolade, fingiertes Vorstellungsgespräch
In einer Placebo-kontrollierten Studie aß die eine Hälfte der Probanden – gesunde Männer zwischen 20 und 50 – eine halbe Tafel dunkler Schokolade mit hohem Flavonoid-Gehalt. Die andere Hälfte erhielt eine Placebo-Schokolade ohne Flavonoide.
Nach zwei Stunden wurden die Versuchsteilnehmer einem standardisierten Stresstest unterzogen: ein fingiertes Vorstellungsgespräch mit freier Rede und Kopfrechnen vor einem Gremium von zwei Prüfenden in weißem Kittel. Dieser zehnminütige Test löst zuverlässig eine akute körperliche Stressreaktion mit Ausschüttung von Stresshormonen aus.
Vor dem Stresstest und bis zu einer Stunde danach wurden wiederholt Stresshormone gemessen, die von der Nebenniere sowie vorwiegend in zentralen Teilen des Körpers wie dem Gehirn freigesetzt werden. Gemessen wurden ferner der Flavonoid-Spiegel im Blut und die persönliche Einschätzung des Stress-Ausmaßes durch die Probanden.
Flavonoide versus Stresshormone
Das Resultat: Wer echte dunkle Schokolade gegessen hatte, wies einen schwächeren Anstieg der Nebennieren-Stresshormone Cortisol und Adrenalin aus als die Placebo-Gruppe. Je höher die Flavonoid-Spiegel im Blut, desto geringer war der Stresshormonanstieg. Bei den anderen Stresshormonen und der psychologischen Stressbewertung zeigten sich hingegen keine Unterschiede zwischen den beiden Testgruppen.
Die Forschenden erhoffen sich von diesen Erkenntnissen ein besseres Verständnis der schützenden Effekte von Kakao-Flavonoiden auf das Herzkreislaufsystem sowie neue Ansatzpunkte für die Prävention von Herzkreislauferkrankungen bei Personen mit erhöhtem Risiko und bei Gesunden. (red, derStandard.at, 7.4.2014)
Quelle
Die Studie unter der Leitung von Petra H. Wirtz vom Institut für Psychologie der Universität Bern wurde Anfang April 2014 in der renommierten kardiologischen Fachzeitschrift Journal of the American College of Cardiology (JACC) publiziert.