Ein Herzinfarkt ist ein schweres und beängstigendes Ereignis. Viele Menschen leiden danach nicht nur körperlich, sondern auch seelisch. Eine Studie mit dem Namen MI-SPRINT untersuchte, ob eine frühe psychologische Beratung Menschen helfen kann, besser mit dieser belastenden Erfahrung umzugehen und Posttraumatischem Stress (PTSD) vorzubeugen. Lassen Sie uns einen Blick auf die wichtigsten Erkenntnisse werfen.
Was ist MI-SPRINT?
MI-SPRINT steht für Myocardial Infarction – Stress Prevention Intervention. Es handelt sich dabei um eine wissenschaftliche Studie, die in Deutschland durchgeführt wurde. Sie hatte das Ziel herauszufinden, ob eine frühe psychologische Beratung Patienten mit akutem Koronarsyndrom (AKS) – zu dem auch Herzinfarkte gehören – vor PTSD schützen kann.
Was ist Posttraumatischer Stress?
Posttraumatischer Stress entsteht nach extrem belastenden Ereignissen und kann sich in Form von wiederkehrenden Erinnerungen, Albträumen oder Ängsten zeigen. Menschen können Schwierigkeiten haben, mit ihrem Alltag zurechtzukommen, weil sie ständig an das traumatische Ereignis erinnert werden.
Wie wurde die Studie durchgeführt?
Die Studie umfasste 190 Patientinnen und Patienten, die vor kurzem einen Herzinfarkt oder ein anderes akutes Koronarsyndrom erlitten hatten. Diese wurden in zwei Gruppen aufgeteilt:
Interventionsgruppe: Die Teilnehmer erhielten direkt nach ihrer Diagnose vier Sitzungen psychologischer Beratung innerhalb von drei Wochen.
Kontrollgruppe: Diese Gruppe erhielt die übliche medizinische Versorgung, jedoch ohne zusätzliche psychologische Beratung.
Was passierte während der Sitzungen?
In den Beratungssitzungen lag der Fokus auf:
Information: Aufklärung über Herzkrankheiten und die damit verbundenen emotionalen Reaktionen.
Stressbewältigung: Erlernen von Techniken zur Bewältigung von Stress, wie Entspannungsübungen.
Gespräch: Offene Gespräche über die Ängste und Sorgen der Patienten.
Was sind die Ergebnisse?
Die Studie fand heraus, dass Patienten, die die psychologische Beratung erhielten, weniger Symptome von PTSD entwickelten. Einige wichtige Ergebnisse:
Weniger PTSD-Symptome: Sechs Monate nach dem Herzinfarkt hatten die Patienten der Interventionsgruppe im Durchschnitt deutlich weniger PTSD-Symptome als die Kontrollgruppe.
Verbesserung der Lebensqualität: Auch die allgemeine Lebensqualität der Teilnehmer in der Interventionsgruppe war höher.
Was bedeutet das für Betroffene?
Diese Studie zeigt, dass eine frühe psychologische Unterstützung einen positiven Einfluss auf die Genesung haben kann. Wenn Sie oder jemand in Ihrer Familie einen Herzinfarkt erlitten hat, sollten Sie über eine psychologische Beratung nachdenken. Sie kann Ihnen dabei helfen, besser mit der Belastung umzugehen und langfristige Probleme zu verhindern.
Fazit
Ein Herzinfarkt verändert das Leben der Betroffenen schlagartig. Die MI-SPRINT-Studie zeigt, dass eine frühe psychologische Beratung nicht nur den Körper, sondern auch die Seele heilen kann. Zögern Sie nicht, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen, um sich selbst oder Ihren Angehörigen den bestmöglichen Weg der Genesung zu ermöglichen.
Weitere Informationen:
Sie können die vollständige Studie hier lesen.